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Das 2. Schwangerschaftsdrittel
Jetzt beginnt für viele Schwangere die schönste Zeit ihrer Schwangerschaft. Anfängliche Beschwerden wie Übelkeit und Stimmungsschwankungen gehören nun meist der Vergangenheit an. Der Bauch wächst deutlich, ist aber im Alltag noch nicht hinderlich. Auch genießen viele Paare eine intensive Zweisamkeit, verreisen nochmal und machen Pläne für die Zeit als Familie.
Um die 16. Schwangerschaftswoche
Um die 16. Schwangerschaftswoche herum findet meist die 3. Vorsorgeuntersuchung statt. Sie sollten jetzt auch einen Termin beim Zahnarzt oder der Zahnärztin vereinbaren. Die Zähne werden bei Schwangeren aufgrund des niedrigen pH-Werts des Speichels oft in Mitleidenschaft gezogen. Auch das Gewebe lockert sich in der Schwangerschaft, was zu Zahnfleischbluten führen kann. Eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene sowie regelmäßige Kontrollen und eventuell eine professionelle Zahnreinigung sind deshalb wichtig.
Eine Infektion mit Grippe (Influenza) kann in der Schwangerschaft mit schweren Komplikationen einer beatmungspflichtigen Lungenentzündung verbunden sein und sich folgenschwer auf das Ungeborene auswirken. Deshalb wird für Schwangere eine Impfung ab dem 4. Schwangerschaftsmonat ausdrücklich empfohlen.
Viele Frauen fühlen sich im zweiten Schwangerschaftsdrittel vital, energiegeladen und einfach schön. Trotz oder gerade wegen der üppigeren weiblichen Formen wirken sie auch auf den Partner sexuell attraktiv. Schwangerschaft ist kein Grund, auf Sexualität zu verzichten.
Viele Paare nutzen die Zeit im zweiten Schwangerschaftsdrittel nochmals für Urlaubsreisen.
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Bei vielen Schwangeren sieht man am Bauch einen dunklen Längsstreifen, die sogenannte Linea nigra. Auch können sich braune Pigmentflecken auf Gesicht und Körper bilden. Diese verschwinden aber nach der Geburt wieder.
Da die Gebärmutter stetig wächst, verspüren viele Schwangere manchmal ein Ziehen im Unterleib. Wahrscheinlich sieht man bei ihnen schon einen kleinen Bauch. Die Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur wird stärker belastet. Deshalb kann längeres Stehen sowie das Tragen von Gegenständen beschwerlicher werden. Während der Schwangerschaft kommt es manchmal zur Darmträgheit mit Blähungen und Verstopfungen. Trinken Sie viel, ernähren Sie sich ballaststoffreich, aber vermeiden Sie schwer verdauliche Speisen wie Kohl, Zwiebeln und Hülsenfrüchte.
Auch wenn das mittlere Schwangerschaftsdrittel meist eine vitale und weitgehend beschwerdefreie Zeit für die meisten Schwangeren ist, können Sie dennoch schneller ermüden und erschöpft sein als vor der Schwangerschaft. Sie sollten Ihrem Ruhebedürfnis nachkommen und Pausen einlegen sowie sich bei schweren Arbeiten helfen lassen: Ihr Körper leistet eine ganze Menge und mehr Ruhezeiten werden Ihnen sicher gut tun.
Gegen Ende der 16. Schwangerschaftswoche wiegt Ihr Baby bereits etwa 100 bis 200 Gramm und ist gemessen vom Scheitel bis zu den Fersen 16 bis 18 Zentimeter groß. Ein weicher Haarflaum sowie die „Käseschmiere“, eine Art weiche Schutzpaste, bedeckt nun den Körper des Babys. Es hat bereits Augenlider, diese sind allerdings noch geschlossen. Die Bewegungen des Babys sind schon viel zielgerichteter. Es kann Arme und Beine beugen und strecken und die Finger zum Mund führen.
Vor der 16. Schwangerschaftswoche sind diese Bewegungen für die Schwangere noch nicht spürbar. Die meisten Schwangeren spüren die ersten Kindsbewegungen zwischen dem Ende der 16. und der 20. Schwangerschaftswoche.
Um die 20. Schwangerschaftswoche
Die Schwangerschaft ist nun nicht mehr zu übersehen. Spätestens jetzt sollten Sie Ihren Arbeitgeber über Ihre Schwangerschaft informieren. Als Schwangere kommen für Sie im Arbeitsleben bestimmte Schutzvorschriften nach dem Mutterschutzgesetz zum Tragen.
Das Kind wird immer aktiver und ist nun auch für die Mutter spürbar. Jetzt finden meist die 4. Vorsorgeuntersuchung und die 2. Ultraschalluntersuchung (ab Beginn der 19. bis zum Ende der 22. Schwangerschaftswoche) statt. Informieren Sie vor der 2. Ultraschalluntersuchung Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin darüber, ob Sie das Geschlecht Ihres Kindes bereits jetzt erfahren wollen oder lieber bis zur Geburt damit warten möchten.
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Ihr Bauch wird immer größer und damit verändert sich Ihr Körperschwerpunkt. Viele Frauen bekommen ein Hohlkreuz oder haben Ischiasbeschwerden. Die nun deutlich größere Gebärmutter drückt auf Ihre inneren Organe, wie etwa den Magen oder die Blase. Es kann daher zu Sodbrennen, häufigem Harndrang oder auch Venenproblemen kommen.
Die meisten Schwangeren spüren die ersten Kindsbewegungen zwischen dem Ende der 16. und der 20. Schwangerschaftswoche. Sie fühlen sich am Anfang noch sehr vage und leicht an. Mit der Zeit werden die Bewegungen dann stärker. Insbesondere wenn die Schwangere selbst zur Ruhe kommt, zum Beispiel sich hinlegt, wird der Fötus aktiv.
Das Geschlecht des Kindes ist nun auf den Ultraschallbildern meist schon zu erkennen.
Ihr Baby trainiert bereits seine motorischen Bewegungen und den Saug- und Schluckreflex. Diese Entwicklung ist als Überlebensstrategie bei allen Menschen und Säugetieren gleich. Sie sichert die Fähigkeit, nach der Geburt möglichst schnell an die eigentliche Nahrungsquelle, nämlich die mütterliche Brust, zu gelangen.
Das Hörvermögen des Ungeborenen ist nun schon gut ausgeprägt. Es nimmt nicht nur die Geräusche im Mutterleib wahr, sondern auch Stimmen von außen. Nehmen Sie immer wieder Kontakt zu Ihrem Kind auf, dies ist der erste Schritt zu einer guten Eltern-Kind-Bindung. Sprechen Sie viel mit ihm und beruhigen Sie es gegebenenfalls durch Streicheln, wenn es besonders aktiv ist. Es wird Ihre Stimme nach der Geburt wiedererkennen.
Gegen Ende des fünften Schwangerschaftsmonats wiegt Ihr Baby etwa 400 Gramm und ist etwa 25 Zentimeter groß.
Um die 24. Schwangerschaftswoche
Etwa um die 24. Schwangerschaftswoche findet die 5. Vorsorgeuntersuchung statt. Nun spüren alle Schwangeren ihr Baby und beginnen dadurch meist eine intensivere Beziehung zu ihm aufzubauen.
Da der Fötus äußere Geräusche schon gut hören kann, können auch der werdende Vater oder die Geschwister durch die Bauchdecke gut mit ihm in Kontakt kommen. Noch hat das Baby ausreichend Platz in der Gebärmutter, um sich viel bewegen zu können. Manche ungeborenen Kinder sind sehr aktiv, drehen sich und bewegen sich viel. Tritte und Stöße kann man nun auch von außen fühlen.
Der Bauch ist nun schon ziemlich groß und erschwert den Alltag je nach Tätigkeit manchmal. Sie werden etwa 4,5 Kilogramm oder mehr zugenommen haben. Der Druck auf die Blase wird stärker und damit auch der Harndrang häufiger.
Es kommt bereits zu Vorwehen oder sogenannten Übungswehen. Diese bereiten die Gebärmutter auf die Geburt vor.
Das Zusammenziehen der Gebärmutter, auch als Kontraktionen bezeichnet, kann mehrmals täglich stattfinden und ist bis auf ein leichtes Ziehen schmerzlos. Es können mehrere Vorwehen pro Tag stattfinden, jedoch sollten die Kontraktionen nicht häufiger als dreimal pro Stunde oder mehr als insgesamt zehnmal am Tag auftreten.
Die Organe und der Knochenbau des Fötus bilden sich weiter heraus. Das Gehirn wächst und entwickelt sich sehr schnell. Langsam bekommt das Ungeborene einen Schlaf-Wach-Rhythmus. War es zuvor meist aktiv und hatte nur kürzere Ruhephasen, kann es nun schon mal einige Stunden am Stück schlafen.
Im 6. Schwangerschaftsmonat wiegt Ihr Baby etwa 700 Gramm und ist bereits etwa 30 Zentimeter groß.
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