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Dem Baby zuliebe bitte kein Alkohol in der Schwangerschaft
12.09.2023
In Deutschland werden jedes Jahr rund 10.000 Kinder mit sogenannten Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) geboren. Sie weisen Verhaltensauffälligkeiten wie Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Lern- und Sprachprobleme auf. Etwa 3.000 dieser Kinder leiden unter dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS), der schwersten Form. Neben Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen können auch körperliche Fehlbildungen des Skeletts, des Gesichts und der Extremitäten sowie Funktionsstörungen der Nieren oder des Herzens auftreten.
Alkohol ist ein Zellgift und kann schon in kleinen Mengen die Entwicklung des Fötus im Mutterleib negativ beeinträchtigen. Für einen gesunden Start ins Leben sollten Schwangere deshalb komplett auf Alkohol verzichten. Auch werdende Väter, Freunde, Familie und Kollegen sind gefragt, Frauen zu unterstützen, keinen Alkohol in Schwangerschaft und Stillzeit zu sich zu nehmen.
Mit der Präventionskampagne „Schwanger? Null Promille!“ www.schwanger-null-promille.de klärt das Bayerische Gesundheitsministerium seit 2012 über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auf. In die Aufklärungskampagne wurden seitdem bereits rund 950.000 Euro investiert. In acht Sprachen werden werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten, auch darüber informiert, wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Die Kampagne ist auch auf Facebook, X und Youtube aktiv.
Anlässlich des Tages des alkoholgeschädigten Kindes, der in diesem Jahr am 9. September stattfand, informierte das Bayerische Gesundheitsministerium auch darüber, dass es sich schon lange entschieden für die Prävention von FASD mit verschiedenen Aktionen einsetzt. So förderte das Bayerische Gesundheitsministerium von 2018 bis 2021 die Etablierung des Deutschen FASD KOMPETENZZENTRUMs Bayern in München mit rund 485.000 Euro. Zudem beteiligte sich das Bundesgesundheitsministerium mit rund 243.000 Euro. Das Deutsche FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern ist eine interdisziplinäre, wissenschaftlich begleitete Anlauf- und Koordinationsstelle für werdende Eltern und betroffene Familien, aber auch für Fachkräfte, die Schwangere oder betroffene Familien betreuen. Hier erhalten Ratsuchende kostenlos persönliche, telefonische und digitale Unterstützung.
Darüber hinaus unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium das Projekt "FASD Smiley Digital". Bei diesem Projekt unter Leitung des Deutschen FASD KOMPETENZZENTRUMs Bayern soll die Unterstützung für Betroffene weiter verbessert werden, indem digitale Strukturen und Tools zur Unterstützung der Prävention, Diagnostik und Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit FASD evaluiert und etabliert werden. Das Projekt wird vom Freistaat Bayern mit rund 500.000 Euro und vom Bundesgesundheitsministerium mit rund 298.000 Euro gefördert.