Zwei Hände bereiten einen Salat auf dem Tisch zu.

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Ernährung und Schadstoffe in der Stillzeit

Stillende Mütter benötigen ausreichend Energie. Eine gesunde Ernährung ist daher besonders in der Stillzeit von großer Bedeutung. Da Schadstoffe durch die Muttermilch unmittelbar an das Kind weitergegeben werden, sollten Alkohol und Nikotin unbedingt vermieden werden. Aber auch weitere schädliche Stoffe können das Stillen beeinträchtigen.

Ernährung der stillenden Mutter

Wichtig für die körperliche Gesundheit der stillenden Mutter ist eine ausreichende, ausgewogene und gesunde Ernährung. Achten Sie auf genügend Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei bis drei Litern täglich. Dies wirkt sich positiv auf die Milchbildung aus. Unterstützend können auch spezielle Stilltees getrunken werden.  

Stillende Frauen haben einen erhöhten Energieumsatz und benötigen pro Tag etwa 500 bis 650 Kilokalorien (kcal) mehr. Auch der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ist höher als sonst. Normalerweise ist eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Milch- und Getreideprodukten und Fisch oder Fleisch ausreichend, um den erhöhten Bedarf zu decken. Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel sollten Sie erst nach Rücksprache mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einnehmen. Eine vegane Ernährung während der Stillzeit ist grundsätzlich nicht zu empfehlen.

Alkohol und Rauchen bitte vermeiden

Gestillte Babys nehmen nicht nur die benötigten Nährstoffe, sondern leider auch Schadstoffe auf, die über den Konsum der Mutter in die Muttermilch gelangen. Um das gesunde Aufwachsen des Kindes nicht zu gefährden, sollten stillende Mütter deshalb auch nach der Schwangerschaft möglichst auf Alkohol und Rauchen verzichten. 

Stillen und Alkohol

Alkohol wirkt als Zellgift und ist immer ein Risiko für das Baby. Deshalb sollten stillende Mütter den Alkoholkonsum unbedingt vermeiden. Dies gilt nicht nur für hochprozentige Getränke. Auch Wein, Bier oder Sekt sollten in der Stillzeit möglichst nicht getrunken werden. Täglicher Alkoholkonsum hemmt die Ausschüttung mütterlicher Hormone, was sich negativ auf die Milchbildung auswirkt. Über das Blut der Mutter gelangt der Alkohol innerhalb einer Stunde in gleicher Konzentrationshöhe in die Muttermilch und wird dort nur sehr langsam wieder abgebaut. 

Falls Sie während der Stillzeit nicht gänzlich auf Alkohol verzichten können, sollten Sie gegebenenfalls vor dem Konsum von Alkohol Ihr Kind stillen oder die noch unbelastete Muttermilch abpumpen und später zufüttern. Stillen Sie keinesfalls Ihr Kind, wenn Sie davor Alkohol getrunken haben und bedenken Sie vor der nächsten Stillmahlzeit, dass es Stunden dauern kann, bis sich der Alkohol in der Muttermilch vollkommen abgebaut hat. 

Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website "Alkohol? Kenn dein Limit." der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Zigarette liegt in einem Aschenbecher.

Rauchen schadet nicht nur Müttern, sondern besonders in der Stillzeit auch Babys erheblich.

Stillen und Rauchen

Rauchen vor und nach der Geburt schadet der körperlichen und geistigen Entwicklung des Babys erheblich.
Die in den Zigaretten enthaltenen, auch krebsverursachenden Schadstoffe gehen in sehr hoher Konzentration in die Muttermilch über. Raucht eine stillende Mutter regelmäßig, kann dies auch beim Kind zu einer Nikotin-Abhängigkeit und einer Mangelversorgung des Babys führen.

Bei gestillten Babys von Raucherinnen werden Unruhe, geringes Saugvermögen, Koliken, Erbrechen und eine verminderte Gewichtszunahme beobachtet. Ebenso kommen Erkrankungen der Atemwege häufiger vor, wie zum Beispiel Husten, Erkältungen oder Krupphusten. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass das Risiko des plötzlichen Kindstods für Kinder von Raucherinnen erhöht ist. Stillende Mütter sollten daher möglichst auf das Rauchen verzichten.

Sollte dies nicht gelingen, wird stillenden Raucherinnen empfohlen, den Zigarettenkonsum so weit wie möglich zu reduzieren und ihr Baby möglichst lange zu stillen. Die vielen Vorteile des Stillens sind für die Entwicklung des Säuglings so bedeutend, dass selbst im Falle regelmäßigen Nikotinkonsums nicht auf das Stillen verzichtet werden sollte. Die Belastung der Milch mit einigen der schädlichsten Stoffe kann die Mutter durch bewusste Rauchpausen vor dem Stillen reduzieren. Der Nikotingehalt in der Muttermilch nimmt während einer einstündigen Rauchpause deutlich ab. In Räumen, in denen sich Kinder aufhalten, sollte nie geraucht werden, da auch das sogenannte passive Rauchen insbesondere für Babys schädlich ist. Rückstände, die sich auf Einrichtungsgegenständen und Textilien absetzen, sind allein durch das Lüften der Räume nicht zu beseitigen. 

Mehr erfahren

Für stillende Mütter und Schwangere, die Unterstützung beim Verzicht auf Alkohol und Nikotin benötigen, gibt es das Online-Beratungsangebot IRIS.

Weitere Schadstoffe in der Stillzeit

Da Schadstoffe in die Muttermilch übergehen und so unmittelbar an das Baby weitergegeben werden, sollte während der Stillzeit auf den Konsum von Drogen unbedingt verzichtet werden. Dies gilt auch für alle Cannabis-Produkte. Drogenabhängige Mütter sollten immer Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin nehmen, inwieweit eine Substitution das Stillen ermöglicht.  

Grundsätzlich ist die Einnahme von Medikamenten kein Grund für das Abstillen. Medikamente sollten in der Stillzeit allerdings nur nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin eingenommen werden. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen, die eine längerfristige Einnahme von Medikamenten erfordern, ist besondere Vorsicht geboten, da sich Wirkstoffe eventuell negativ auf den kindlichen Organismus auswirken können. Gegebenenfalls kann ein besser geeignetes Präparat verschrieben werden. Ist dies nicht möglich, sollte die Milch während der Zeit der Medikamenteneinnahme abgepumpt und weggeschüttet werden. Wenn die Medikamente abgesetzt sind, kann nach ärztlicher Rücksprache mit dem Stillen fortgefahren werden.  

Informationen zur Einnahme von Medikamenten während der Stillzeit finden Sie auf der Beratungs-Plattform embryotox.de

Größere Mengen Koffein führen zu Unruhe und Schlafstörungen beim Kind. Kaffee und koffeinhaltiger Tee wie etwa Schwarztee und Grünteesorten sollten deshalb möglichst nur in Maßen getrunken werden oder ganz darauf verzichtet werden. Gleiches gilt natürlich auch für koffeinhaltige Energie-Drinks. Weichen Sie möglichst auf koffeinfreie Produkte aus.