Hauptinhalt

Fruchtbarkeits-Apps als zuverlässige Verhütungsmethode?

25.02.2025

Seit einigen Jahren lässt sich im Verhütungsverhalten eine Veränderung weg von hormoneller hin zu nicht-hormoneller Verhütung beobachten. Die Verhütung mit Fruchtbarkeits-Apps liegt dabei im Trend. Doch eignen sich derartige Apps als zuverlässige Verhütungsmethode?

Eine britische Studie untersuchte das Verhütungsverhalten von Frauen mit unerwünschter Schwangerschaft, die sich Januar bis Juni 2018 sowie Januar bis Juni 2023 bei britischen Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, vorstellten. Das Team der Forschenden vom NHS North Valley verglich die Verhütungsdaten von 33.495 Frauen zwischen Januar bis Juni 2018 mit denen von 55.055 Frauen zwischen Januar bis Juni 2023. Im Ergebnis gaben im Vergleich zu 2018 im Jahr 2023 deutlich weniger Schwangerschaftsabbruchs-Patientinnen an, zum Zeitpunkt der Empfängnis wirksame Verhütungsmethoden verwendet zu haben. Die Zahl derer, die sich auf Fruchtbarkeits-Apps als Verhütungsmethode verließen, stieg von 0,4 Prozent auf 2,5 Prozent. Die Verwendung hormoneller Verhütungsmethoden sank von 18,8 Prozent auf 11,3 Prozent. Die Zahl derjenigen, die zum Zeitpunkt der Empfängnis keine Verhütungsmittel nutzten, stieg deutlich von 55,8 Prozent in 2018 auf 69,6 Prozent in 2023.

Laut aktuellen Informationen des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF) eignen sich Fruchtbarkeits-Apps und Methoden der natürlichen Familienplanung nur bedingt zur Verhütung. Sie sind weniger zuverlässig als hormonelle Verhütungsmittel. Zum einen benötigt es ein hohes Maß an Erfahrung, um die eigenen Fruchtbarkeitszeichen korrekt zu deuten. Zum anderen können ein unregelmäßiger Lebensrhythmus, Alkoholkonsum, Stress oder Erkrankungen den Zyklus beeinflussen und die natürliche Verhütung unsicherer machen.

Erster Ansprechpartner bei Fragen zur Verhütung ist der Frauenarzt oder die Frauenärztin. Aber auch die Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung.