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Empfehlungen für Krebsfrüherkennung auch während der Schwangerschaft und Stillzeit
06.02.2025
Krebserkrankungen kommen im Zeitraum von Schwangerschaft und Stillzeit selten vor. Dennoch ist in den letzten Jahrzehnten laut Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) die Zahl an Krebserkrankungen angestiegen, was auf den höheren Anteil von älteren schwangeren Frauen zurückzuführen ist. Um Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen, sollten daher auch während der Schwangerschaft und Stillzeit die regulären Früherkennungsuntersuchungen fortgeführt werden.
In Deutschland ist die gynäkologische Krebsfrüherkennung als organisiertes Screeningprogramm gestaltet und richtet sich an Frauen ab 20 Jahren. Maßnahmen der Früherkennung beziehen sich neben Gebärmutterhalskrebs auch auf die Früherkennung von Krebserkrankungen des äußeren und inneren Genitals. Ab dem 30. Lebensjahr wird empfohlen, zusätzlich auch die Brust untersuchen zu lassen. Zur Teilnahme an den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wird im Rahmen der regulären Intervalle auch im Zeitraum von Schwangerschaft und Stillzeit geraten. Neben den Maßnahmen der Schwangerenvorsorge sind die Untersuchungen ein wichtiger Baustein der Prävention. Zudem wird Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen, regelmäßig ihre Brust selbst auf Veränderungen zu untersuchen.
Im Allgemeinen kann eine Schwangerschaft trotz Krebserkrankung weiter fortgesetzt werden. Entscheidend sind individuelle Gegebenheiten, wie zum Beispiel die Art des Tumors, die Lage und Ausbreitung der Erkrankung sowie die Schwangerschaftswoche. Die Versorgung erfolgt auf der Basis individueller Therapiepläne meist interdisziplinär in Zusammenarbeit der Fachgebiete der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Onkologie, der Kinderheilkunde sowie begleitender psychologischer Unterstützung. Der Kontakt zu anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen, kann sehr hilfreich sein. Zudem gibt es spezialisierte Beratungsangebote, die Informationen und Unterstützung bieten.