Schwangere mit Mutterpass in der Hand.

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Durch Impfungen und Hygieneverhalten Infektionen in der Schwangerschaft vermeiden

24.09.2024

Mit der Herbstzeit beginnt auch eine Phase, in der Infektionen und Atemwegserkrankungen gehäuft auftreten. Oft kommt es zu einer Multibelastung durch verschiedene Erreger – darunter Rhinoviren, Grippe (Influenza) und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) – aber auch nicht-saisonale Erreger wie COVID-19-Infektionen und andere Infektionserkrankungen. Besonders Schwangere sind aufgrund ihrer abgeschwächten Immunabwehr generell für Infektionen empfänglich. Zudem können Erkrankungen bei ihnen auch komplikationsreicher verlaufen. Der Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) gibt daher aktuell Tipps, wie man sich vor Infektionen in der Schwangerschaft schützen kann.

Allgemein wird schwangeren Frauen empfohlen, sich von Menschen mit ansteckenden Krankheiten oder Symptomen – insbesondere Fieber – fernzuhalten. Denn Infektionserkrankungen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit können eine Gefährdung für die Mutter und das Kind darstellen. Ein umfassender Impfschutz bewahrt die Mutter und ihr Baby vor potenziell komplikationsreichen bis schwerwiegenden Infektionen. Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb am besten bereits fünf bis sechs Monate vor einer Schwangerschaft prüfen lassen, ob ein kompletter Impfschutz besteht beziehungsweise ob einzelne Impfungen nachgeholt werden müssen.

Zum Schutz vor Erregern, gegen die keine Impfung zur Verfügung steht, wie zum Beispiel gegen das Zytomegalievirus (abgekürzt CMV), sind gründliche, aber einfache Hygieneregeln hilfreich. Sie sind Teil der Hygieneberatung zum Schutz vor mütterlichen Infektionen, die im Rahmen der frauenärztlichen Schwangerschaftsvorsorge stattfindet. Auch bestimmte Lebensmittelinfektionen wie Listeriose und Toxoplasmose können dem ungeborenen Kind schaden. Auch wenn diese selten sind, sollten schwangere Frauen dennoch auf bestimmte Lebensmittel verzichten und durch gute Hygiene in der Küche und bei der Zubereitung ihr Infektionsrisiko senken.

Weiterhin gibt es einige Impfungen, die ausdrücklich in der Schwangerschaft empfohlen sind, so zum Beispiel die Impfung gegen saisonale Grippe (Influenza). Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen werdenden Müttern, sich ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel gegen Influenza impfen zu lassen. Bei erhöhten gesundheitlichen Risiken sollte dies bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel erfolgen. Auch eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) empfiehlt die STIKO explizit für Schwangere zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels oder bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt bereits im zweiten Schwangerschaftsdrittel. Fachgesellschaften empfehlen weiterhin die saisonale RSV-Impfung für Schwangere ab der 32. Schwangerschaftswoche in informierter partizipativer Entscheidungsfindung.

Zudem wird auch nach dem Ende der Pandemie Frauen mit Kinderwunsch die COVID-19-Impfung beziehungsweise der Aufbau einer Basisimmunität (dreimal Kontakt mit Erreger: Impfung oder Infektion) ausdrücklich empfohlen. Schwangeren mit vorliegender Grunderkrankung werden zusätzlich zur Basisimmunität weitere Auffrischimpfungen empfohlen, die jährlich im Herbst wahrgenommen werden sollte.

Sollte es zu Fieber in der Schwangerschaft kommen, ist zeitnah ärztlicher Rat einzuholen. Bei hohem Fieber oder anderen ernsten Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Hautausschlag sollten Schwangere direkt die frauenärztliche Praxis aufsuchen, um eventuelle Risiken für die Schwangerschaft abzuklären. In leichteren Fällen, wie bei einer Erkältung, kann auch die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Anlaufstelle sein. Es empfiehlt sich jedoch, generell nicht länger als 24 Stunden abzuwarten.