Mutter stillt Neugeborenes.

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Fördern Stillkekse die Milchproduktion?

26.04.2023

Viele Mütter sorgen sich, zu wenig Milch für ihr Baby zu bilden. In vielen Kulturen gibt es daher "Hausmittel" in Form von bestimmten Nahrungsmitteln, die die Milchproduktion ankurbeln sollen. Sogenannte Galaktogoga sind auf natürliche Weise in einigen Lebensmitteln wie zum Beispiel Haferflocken, Bierhefe, Leinsamen und Bockshornklee enthalten, denen eine die Milchbildung anregende Wirkung nachgesagt wird. Stillkekse mit diesen Zutaten werden als „Milchverstärker“ vermarktet. Doch was bringen diese gehaltvollen Snacks gegenüber normalen Keksen den stillenden Müttern tatsächlich?

Eine aktuelle US-Studie der Indiana University Bloomington untersuchte die Wirksamkeit von Stillkeksen gegenüber herkömmlichen Keksen. Hierzu erfasste das Team der Forschenden die messbare und „gefühlte“ Milchproduktion bei rund 180 Müttern im Alter von 18 bis 45 Jahren sowie die Selbstwirksamkeit beim Stillen ihres gesunden, zwei Monate alten Säuglings im Verlauf eines Monats. Im Studienverlauf erhielten die Teilnehmerinnen nach dem Zufallsprinzip täglich 56,5 g Stillkekse mit „Galaktogoga“ – oder herkömmliche Kekse mit ähnlichem Gewicht, Kaloriengehalt und Aufmachung, aber ohne Galaktogoga. Zu Beginn und am Ende der Studie wurde die Milchproduktionsrate der Frauen mithilfe einer Klinik-Milchpumpe gemessen. Die wahrgenommene unzureichende Milchmenge und die Selbstwirksamkeitserwartungen in der Stillzeit wurden mittels standardisierter Fragebogen erfasst.

Im Ergebnis konnte das Team der Forschenden keine Unterschiede zwischen Stillkeksen und Keksen ohne „Galaktogoga“ finden, was die Wirksamkeit auf das Stillen betrifft. Sie raten daher davon ab, Stillkekse zur Steigerung der objektiven oder subjektiven Milchmenge zu empfehlen, da dies zu einem ungünstigen Zeitpunkt falsche Hoffnungen wecken könnte. Die Redaktion des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. weist ergänzend darauf hin, dass grundsätzlich nichts gegen selbstgebackene Kekse mit „Galaktogoga“ spricht, sofern diese als energiereicher Snack und zur Wertschätzung der stillenden Mutter geschenkt werden.