Mutter streichelt liebevoll ihre kleine Tochter.

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Ohrenschmerzen nach dem Baden ernst nehmen

10.08.2022

Sommerzeit ist Badezeit. Gerade für Kinder bieten Freibäder, Badeseen oder auch das offene Meer puren Wasserspaß. Doch was tun, wenn nach dem Baden das Ohr schmerzt? Ursache ist häufig eine akute Ohrenentzündung des äußeren Gehörgangs, die sogenannte Bade-Otitis.

Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. erklärt, dass mit dem Badewasser Keime, meist Bakterien, in den äußeren Gehörgang zwischen Ohrmuschel und Trommelfell gelangen können und dann eine Entzündung auslösen können. Die Bade-Otitis, auch Badeohr oder Taucherohr genannt, äußert sich durch Juckreiz, Ausfluss oder auch Schmerzen, die wenige Stunden nach dem Baden auftreten. Kommt ein Druckgefühl bis hin zu starken Schmerzen hinzu und stellt sich eine Hörminderung ein, sollte unbedingt ein Hals-Nasen-Ohrenarzt oder eine Hals-Nasen-Ohrenärztin aufgesucht werden.

Kinder sind besonders häufig betroffen. Zum einen halten sie sich im Vergleich zu Erwachsenen deutlich länger im Wasser auf und tauchen oder springen sie häufig. Zudem sind Kinderohren aufgrund ihrer anatomischen Besonderheit, nämlich dass ihre Ohrtrompete enger und kürzer ist als bei Erwachsenen, anfälliger für Ohrenentzündungen. So können Bakterien und Keime schneller eindringen.

Laut Deutschem Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. wird die Bade-Otitis nach eingehender Untersuchung und Reinigung des Gehörgangs meist mit schmerzstillenden, entzündungshemmenden Medikamenten oder Antibiotika behandelt. So klingt die Entzündung in der Regel dann nach einigen Tagen ab. Wird sie dagegen nicht rechtzeitig behandelt, können die Erreger bis ins Mittelohr vordringen und eine schmerzhafte Mittelohrentzündung verursachen.

Normalerweise ist Wasser im äußeren Gehörgang kein Grund zur Sorge. Wichtig ist, dass die Ohren nach dem Badevergnügen schnell wieder trocken sind. Dafür sollten die Ohrmuscheln gründlich mit einem Handtuch abgetrocknet werden. Damit innen kein Wasser zurück bleibt, sollte der Kopf seitlich geneigt werden. Wenn Ihr Kind immer noch unter Wasser im Ohr klagt, hilft dieser Praxistipp: Halten Sie einen warmen Waschlappen für weniger als eine Minute an das Ohr. Die Wärme weitet den Gehörtunnel. Der Kopf sollte danach für etwa eine Minute zur Seite gelegt werden. Die Anwendung sollte so lange wiederholt werden, bis die Flüssigkeit abgeflossen ist. Keinesfalls sollte zu Wattestäbchen gegriffen werden.