Mutter mit Kleinkind auf dem Sofa.

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Tipps für den Krankenhausaufenthalt von Kindern

04.05.2022

Ein Krankenhausaufenthalt ist sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine Ausnahmesituation. Für das Kind kommt zu der Angst vor der fremden Umgebung und den möglicherweise schmerzhaften Eingriffen noch Trennungsangst und die Angst vor dem Alleinsein hinzu. Je jünger das Kind ist, desto weniger versteht es, was mit ihm geschieht. Ängste und Unsicherheiten sind dann umso größer. Die Stiftung Kindergesundheit gibt aktuell Empfehlungen, was zu tun ist, wenn ein Klinikaufenthalt notwendig wird.

Eltern sollten während des Klinikaufenthalts möglichst beim Kind bleiben. Denn vor allem bei kleinen Kindern unter etwa acht Jahren besteht die Gefahr, dass sie sich im Krankenhaus ungeliebt, verlassen und bestraft fühlen. Laut Stiftung Kindergesundheit ist fast jede Kinderabteilung bereit, einen Elternteil mit aufzunehmen. Falls dies nicht möglich sein sollte, behelfen sich manche Kliniken mit Extra-Häusern, wo Mütter oder Väter zumindest in der Nähe wohnen. Die Stiftung Kindergesundheit weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sowohl berufstätigte Mütter als auch Väter einen Anspruch auf Freistellung durch den Arbeitgeber haben. Die Kosten für die Mitaufnahme eines Elternteils übernimmt die Krankenkasse. Auch den Verdienstausfall muss sie übernehmen.

Vor dem Klinikaufenthalt sollten die Eltern das Kind altersgemäß darüber aufklären, wozu ein Krankenhausaufenthalt nötig ist. Vor allem bei kleinen Kindern eignen sich dafür Bilderbücher zum Thema, Rollenspiele oder auch eine Puppenstube, die zum Krankenhaus umgestaltet wird. Falls dies möglich ist, ist vor einer geplanten Aufnahme ein gemeinsamer Besuch von Kind und Eltern in der Klinik zu empfehlen, um sich die Station anzuschauen und mit Pflegekräften zu sprechen. Die Stiftung Kindergesundheit rät dazu, mit dem Kind über das Thema bereits in "gesunden Zeiten" zu reden, da es dann leichter fällt, entspannt und sachlich darüber zu sprechen.

Bei ihren Erklärungen sollten Eltern - dem Alter entsprechend - ausführlich informieren, auch über Maßnahmen, die eventuell Schmerzen bereiten könnten. Übertreibungen, Verniedlichungen oder gar Notlügen und falsche Versprechungen sind hier fehl am Platz. Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt den Eltern, das zuständige Pflegepersonal auch über die Eigenarten und Vorlieben ihres Kindes zu informieren. Hilfreich kann hier eine schriftliche Stichwortliste sein, die bei der Stationsaufnahme abgegeben werden kann. 

Wichtig für das Kind ist zudem, dass auch die Schmusedecke, das Lieblingskuscheltier oder etwas anderes Vertrautes von Zuhause den Weg mit in die Klinik finden. Das Wichtigste für das Kind ist allerdings die Gewissheit, dass es seine Eltern weiter liebhaben, es nicht verlassen wird und es nach dem Krankenhausaufenthalt bald wieder nach Hause kommt.

Bei einem Krankenhausaufenthalt des Kindes und eines Elternteils stellt sich unter Umständen auch die Frage der Versorgung von Geschwisterkindern. Die Stiftung Kindergesundheit weist darauf hin, dass wenn keine Großeltern, Verwandte oder Freunde einspringen können, die Möglichkeit besteht, bei Wohlfahrtsverbänden Hilfe zu holen. In bestimmten Fällen kann auch die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragt werden.

 

Mehr erfahren

Hier finden Sie weitere Infos

Zur Website der Stiftung Kindergesundheit zum Thema "Ein Kind auf das Krankenhaus vorbereiten - aber wie?"

Zur Website kindergesundheit-info.de zum Thema "Vorbereitung auf das Krankenhaus"

Zur Website des gemeinnützigen Vereins „Aktionskomitee KIND IM KRANKENHAUS“ (AKIK). Der Verein informiert und unterstützt betroffene Kinder und Eltern vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt.